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Familien bestärken - eine wissenschaftliche Diskussion

Die Universität Casa Grande in Guayaquil und unser Partner, die Herta-Seebass-Stiftung - Kinderzentrum, luden am 20. Juni 2023 zu einem internationalen Fachgespräch zum, Thema "Ansätze der frühkindlichen Arbeit" ein.
Die Partnerschaft zwischen den beiden Institutionen zielt darauf ab, einen Beitrag zur Entwicklung, zum Lernen und zum Wohlbefinden von Kindern in der frühen Kindheit zu leisten sowie Familien in einer fördernden Erziehungspraxis zu stärken, wozu sie auf weitere Partner und Kooperationspartner aus der Privatwirtschaft, der Zivilgesellschaft und dem öffentlichen Bereich zurückgreifen will.

Dr. Patricia Ordóñez (Kinderzentrum Guayaquil) und Marcela Santos (Universitäat Casa Grande) führten mit einem kurzen bebilderten Vortrag in ihre Zusammenarbeit ein.

In der Diskussion gingen schließlich die drei Referenten auf die Arbeitsschwerpunkte der beiden Einrichtungen ein: Unsere Leiterin der Geschäftsstelle und Projektkoordinatorin, Sarah Christ, sprach aus Sicht ihrer Zusammenarbeit in der Alfons Goppel-Stiftung mit dem Kinderzentrum Guayaquil und aus Sicht als Mutter einer zweijährigen Tochter über das Thema, warum es sich lohnt, mit Frühgeborenen und mit Babys und Kleinkindern zu arbeiten.
Dr. Claudia Escorcia, Professorin für Psychologie an der Katholischen Universität San Vicente Martir in Valencia/Spanien, untermauerte diese persönlichen Erfahrungen mit Ergebnissen ihrer qualitativen Studien und begründete so die Ausgangsfrage: "Warum sollte in der frühen Kindheit mit familienzentrierten Praktiken gearbeitet werden?" Die Ergebnisse der Pilot-Studie zeigten, dass schon innerhalb einer recht kurzen Zeit der Begleitung durch professionelle Mediziner, Therapeutinnen oder Familienhelfer, die Familien stark an Sicherheit und Selbstvertrauen im Umgang mit ihren Frühchen und der allgemein fragilen Familiensituation gewinnen.
Und Eduardo Ortiz, PhD., Soziologe an der Utah State University/USA, bezog auf Basis seiner quantitativen Studien Stellung zu der Frage, warum überhaupt die Auswirkungen von frühkindlichen und familienbezogenen Dienstleistungen wissenschaftlich erforscht werden sollten. Er setzte den Fokus dabei auf das Netzwerk als soziales Kapital. Wenn ein solches Netzwerk aus Profesionellen, Wissenschaftlern, betroffenen Familien und nicht zuletzt Geldgebern besteht, kann man leichter und schneller voneinander lernen und die sensible Situation allgemein verbessern.

 

So ergab sich ein spannendes Kaleidoskop aus Praxiserfahrungen und wissenschaftlichen Betrachtungen, das von allen Beteiligten, die vor Ort in Guayaquil und international digital dazugeschaltet waren, weiter entfaltet und an die jeweiligen Begebenheiten angepasst werden kann.